Guéridon

Die drei großzügig geschwungenen Konsolfüße tragen die Tischzarge, auf der eine Platte aus grauem Marmor ruht, eingefasst von einer schlichten Messinggalerie. Verbunden sind die Füße durch ein weiteres Tablar, ebenfalls mit Marmorplatte und Galerie versehen. Zarge und Beine mit Fadeneinlagen aus Messing und ebonisiertem Obstholz.Dieser Guéridon gehört zu den ausgereiften klassizistischen Modellen im Oeuvre von Molitor; Salontische mit einem so schlichten, aber eleganten Design waren in den 1790er Jahren sehr beliebt. Als der Empire Stil in den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts immer aufwändiger und üppiger wurde, verschwanden solche zurückhaltenden Stücke aus dem Repertoire von Molitor und anderen Ébénisten dieser Zeit wieder.

Im Werk von Molitor sind die vielen Tischformen bemerkenswert. Bei der Betrachtung der Modelle ergibt sich das Bild großen Erfindungsreichtums. Im Raum freistehende Tische sind aber auch Zeichen der sich verändernden Lebensgewohnheiten, und es lässt sich an der großen Nachfrage für Tische auch die Tendenz zur Hinwendung in die Privatsphäre gut erkennen.