Gruppe von drei Grand Tour Obelisken

Italien, 19. Jahrhundert

Marmo Rosso Antico, die Plinten aus schwarzem Marmor

Höhe: Paar 46 cm
Kleine Obelisk Höhe: 36 cm Inv. Nr.: 2911

Fein ausgearbeitete Obelisken, die allseitig mit Hieroglyphen geschmückt sind, jeweils auf gestufter Basis aus schwarzem Marmor. Ein Obelisk mit vergoldeter Lateinischer Inschrift Obeliscus Flaminius (ägyptischer Obelisk auf dem Piazza del Popolo in Rom, der durch Kaiser Augustus 10 nach Christus nach Rom gebracht wurde und durch Papst Sixtus 1589 an seinem heutigen Standort platziert worden ist).

Fein ausgearbeitete Obelisken, die allseitig mit Hieroglyphen geschmückt sind, jeweils auf gestufter Basis aus schwarzem Marmor. Ein Obelisk mit vergoldeter Lateinischer Inschrift Obeliscus Flaminius (ägyptischer Obelisk auf dem Piazza del Popolo in Rom, der durch Kaiser Augustus 10 nach Christus nach Rom gebracht wurde und durch Papst Sixtus 1589 an seinem heutigen Standort platziert worden ist).

Grand Tour

(auch Kavalierstour, Cavaliersreise) war die Bezeichnung für eine seit der Renaissance obligatorische Reise der Söhne des europäischen Adels, später auch des gehobenen Bürgertums, durch Mitteleuropa, Italien, Spanien und auch ins Heilige Land.

Die Grand Tour stellte ursprünglich den Abschluss der Erziehung dar, sie sollte der Bildung des Reisenden den „letzten Schliff“ geben. Die Adeligen suchten insbesondere bedeutende europäische Kunststädte auf und besichtigten dort Baudenkmäler aus Antike, Mittelalter und Renaissance, reisten durch malerische Landschaften, sprachen aber auch an europäischen Fürstenhöfen vor. Dabei sollten sie Kultur und Sitten fremder Länder kennenlernen, neue Eindrücke sammeln und für das weitere Leben nützliche Verbindungen knüpfen. Weiter diente die Tour der Vertiefung von Sprachkenntnissen sowie der Verfeinerung von Manieren, allgemein dem Erwerb von Weltläufigkeit, Status und Prestige.

Die Besichtigung antiker Stätten in Italien hatte in Kreisen der Künstler und Intellektuellen bereits seit dem Spätmittelalter Tradition. Einen wahren Aufschwung erlebte die Grand Tour aber erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts, als es im englischen Adel, vergleichbar einem Initiationsritus, Mode wurde, seine Sprösslinge auf eine mehrjährige Bildungsreise auf den Kontinent zu schicken. Ihren Anfang nahm sie während der Regentschaft von Königin Elisabeth I. von England im 16. Jahrhundert. Die jungen Männer zwischen 17 und 21 Jahren machten sich zumeist in Begleitung eines Tutors und finanziell großzügig von der Familie unterstützt auf den Weg zum Kontinent und durch Europa, um ihren Horizont zur erweitern, antike Bauwerke und Denkmäler zu besichtigen, aber auch um sich in die hohe Schule der Diplomatie einführen zu lassen. Station machte man vorwiegend bei Verwandten und nicht wenige gingen bei dieser Gelegenheit erfolgreich auf Brautschau. Diese große Mode aus England fand bald auch in anderen Ländern Anklang.

Einen erheblichen Aufschwung erlebte die Grand Tour Mitte des 18. Jahrhunderts. Im Zuge der Aufklärung nahm das Interesse an fremden Kulturen und Menschen, deren Lebensbedingungen und Umgebung weiter zu. Außerdem wurde das Reisefieber durch Berichte von Weltreisen und Reiseliteratur geweckt.