Borghese Gladiator

Frankreich, letztes Drittel 18. Jahrhundert

Bronze patiniert und feuervergoldet. Postament Ebenholz furniert

Höhe: 61 cm
Breite: 39 cm
Tiefe: 22 cm Inv. Nr.: 1846

Als Borghese Gladiator wird die berühmte antike Marmorstatue eines wahrscheinlich gegen einen Reiter ankämpfenden Kriegers bezeichnet. Die Skulptur wurde 1611 in der Villa des Nero in Nettuno gefunden und in der Villa Kardinal Borghese bei Rom aufgestellt. Prinz Camillo Borghese verkaufte die Skulptur 1807 an Napoleon. Seit 1811 wird der Borghese Gladiator im Louvre ausgestellt.

Bereits Ende des 17. Jahrhunderts wird ein vergoldeter Nachguß im Schloßgarten von Herrenhausen aufgestellt. Ein Bronzenachguss in Originalgröße wurde für Charles I von England angefertigt und befindet sich heute in Windsor. Die Skulptur war eines der am meisten bewunderten Werke der Antike und ein Lehrstück der menschlichen Anatomie und ihrer Darstellung im 18. Jahrhundert.

Sie zeigt den kraftvollen Körper des Kämpfers in freier Bewegung und Körperdrehung in dem dramatischen Augenblick zwischen Abwehr und Angriff. Auffällig sind die muskulösen, schwellenden Körperformen. Der Unterarm des erhoben ausgestreckten linken Armes steckt in einer kräftigen ‚Manschette’, dem Armbügel des an der Außenseite verschraubten und gesondert gefertigten ovalen Schildes mit der feuervergoldeten Reliefdarstellung der Medusa.