Johann Michael Hoppenhaupt d. Ältere (1709-1755)

Entwurfszeichnung für einen Konsoltisch

Berlin, um 1753

Rötelzeichnung. Feder in Hell- und Dunkelbraun, grau laviert, Spuren teilweise Stiftvorzeichnung in Schwarz, Rötelspuren. Auf rötlich braun gefärbtem Papier.

Höhe: 210 mm
Breite: 335 mm Inv. Nr.: 1773

Dieser Konsoltisch-Entwurf wurde gestochen von Johann Wilhelm Meil, um 1753; Ein Exemplar befindet sich in der Staatlichen Kunstbibliothek, Berlin-Charlottenburg, abgebildet bei Kreisel, No. 733, siehe untenstehende Abbildung.

Mehr noch als durch seine ausgeführten Dekorationen ist Hoppenhaupt für das Berlin-Potsdamer Rokoko von Bedeutung durch eine umfangreiche Reihe von (ca. 80) Entwürfen zu Kanzeln und Grabmälern, Wohn- und Gartenhäusern, Zimmerwänden, Kaminen, Spiegeltischen, Kommoden, Sitzmöbeln, Uhren, Kronleuchtern, Kutschen, Sänften u.a.m., die 1751-55 von J.W. Meil radiert und zum Teil auch in Nachstichen von J.G. Hertel, Augsburg verbreitet wurden. (am vollständigsten gesammelt wohl im Kupferstich-Kabinett und der Ornamentstichsammlung des Kunst-Gewerbe Museums Berlin [Katalog der Ornamentstichsammlung 1894].) Charakteristisch für diese von reicher Erfindungsgabe zeugenden, oft etwas derben und überladenen Entwürfe ist die Vorliebe für naturalistische Motive, die nicht nur als schmückendes Beiwerk, sondern auch gern als struktive Glieder verwendet werden. [1]

Literatur

  • Eggeling, T., Studien zum friderizianischen Rokoko. Berlin, 1980.
  • Kreisel, H., Die Kunst des deutschen Möbels, Band II, Spätbarock und Rokoko, München 1970,
  • Schreyer, A., Die Möbelentwürfe Johann Michael Hoppenhaupts des Älteren und ihre Beziehungen zu den Rokokomöbeln Friedrichs des Großen, Straßburg 1932.
  • Thieme-Becker, Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler, Band XVII, Seite 487 f.

[1] Thieme-Becker, Seite 488.