Paar Salonspiegel

wohl Werkstatt Giovan Battista Dolci

Italien, um 1806

Holz skulptiert, geschnitzt und vergoldet, altes Spiegelglas

Höhe: 204 cm
Breite: 70 cm Inv. Nr.: 1412

Profilierte Spiegelrahmen mit vollplastisch geschnitzter Perlstabeinfassung. Den Abschluß bilden hoch aufragende, antithetisch ausgerichtete Bekrönungen mit emblematischen Darstellungen der Gartenkunst: Weidenkörbe gefüllt mit Früchten und Weinranken, Ährenbündel, Harken, Dreschflegel und Wasserkrüge.

Giovan Battista Dolci stammt aus einer berühmten Bildhauer- und Tischlerfamilie in Norditalien, die während der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Hoflieferanten des Herzogs der Toskana waren. Maßgeblich waren sie an der Ausstattung der Gemächer der Königin von Etrurien, Maria Luisa di Borbone, beteiligt. 1806 wurde ein größerer Auftrag für eben diese Gemächer ausgeliefert, darunter eine Sitzgruppe mit demselben, charakteristischen Spitzbogen-Blatt-Ornament; Es sind die einzigen Objekte, die noch aus diesem Auftrag erhalten geblieben sind (Palazzo Pitti, Florenz, Appartementi Reali).

Aufgrund des künstlerischen Entwurfes und der vergleichbaren virtuosen Bildhauerarbeit ist zu vermuten, daß die hier vorgestellten Spiegel Teil dieses königlichen Auftrages gewesen sein könnten und daß die Annahme der Autorenschaft des Giovan Battista Dolci nicht unbegründet erscheint.