Biedermeier Schale

Stobwasser Manufaktur

Braunschweig oder Berlin, erstes Viertel 19. Jahrhundert.

Weißblech, polychrome lackiert.

Höhe: 5 cm
Durchmesser: 24 cm Inv. Nr.: 2057

Das runde, dunkelgrün lackierte Körbchen mit einem breiten durchbrochen gearbeiteten Rand mit stilisierten Blattornamenten sowie einem Mäander. Im Spiegel sehr feine polychrome Landschaftsmalerei mit Figurenstaffage.

Johann Heinrich Stobwasser (1740-1829)

Lackwarenfabrikant. Die von seinem Vater Sigmund 1763 aufgrund des Privilegs von Herzog Carl I. in Braunschweig gegründete Lackwaren-Fabrik entwickelte sich unter seiner Leitung (ab 1776) zu einem in Europa führenden Unternehmen mit einer Zweigniederlassung in Berlin (ab Ende 1772). Die gefertigten Lackwaren, wie Dosen, Galanteriewaren, Tischgerät aber auch Möbel erfreuten sich in sich hoher Beliebtheit. Danach zählte das Weimarer Fürstenhaus zur Kundschaft der renommierten Lackwarenkünstler; auch der Zarentochter Maria Pawlowna (1787-1859) waren die Lackwaren Stobwassers aus den Interieurs der Schlösser in und um St. Petersburg vertraut; ebenso umfangreich lieferte Stobwasser an die Preußischen Schlösser. Aber auch das gehobene Bürgertum, beispielsweise Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller oder E.T.A. Hoffmann sind als maßgebliche Protagonisten der Stobwasser’schen ‚Bilderfabrik’ anzuführen. Die fein abgestufte farbige Lackmalerei der Produkte war, speziell bei Schnupftabakdosen, von hoher künstlerischer Qualität.