Wandspiegel

Johann Michael Hoppenhaupt d.Ä., 1709–1769

Berlin - Potsdam, um 1748 bis 1755

Lindenholz skulptiert und profiliert; Blattvergoldung und Versilberung mit historischer Patina.

Höhe: 128 cm
Breite: 73 cm Inv. Nr.: 1602

Der Friderizianische Wandspiegel ist von herausragender Bedeutung; es sind keine Vergleichsbeispiele in öffentlichen Sammlungen und Museen überliefert. Der Spiegel stammt aus dem Umfeld Friedrichs des Großen; hierfür könnten die Privatgemächer in Schloß Sanssouci, oder im Residenzschloß Breslau in Betracht kommen.

Auf Veranlassung des Königs hat Hoppenhaupt den plastischen Raumschmuck mit dem Weintrauben pickenden Kranich und das charakteristische Motiv des Palmenbaums im Schlafzimmer Friedrichs des Großen in Schloß Breslau und in der Ausstattung von Schloß Sanssouci ausgeführt.

Das Motiv findet sich wieder als Bekrönung der verspiegelten Boiserie der Westwand im Konzertzimmer und an dem erhalten gebliebenen Konsoltisch des Konzertzimmers Friedrichs II. in Potsdam. Der Palmbaum war auch ein wesentliches Element der Stuckdekoration und Deckenmalerei im Marmorsaal des zerstörten Potsdamer Stadtschlosses. Die Beispiele friderizianischer Dekorationskunst sind Anspielungen auf das ‚Weinbergschloß’, das Arkadien des Monarchen. Das Leitmotiv des Spiegels ist der Wein und die mit seinem Genuß verbundene festliche Heiterkeit.

PROVENIENZ

Auf der Rückseite des Spiegels befindet sich der Rest eines alten Transportetiketts mit der Bezeichnung ‚Breslau’.